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AMORC Magazin 1|2013

27 NACHGEDACHT Diese Aussage verweist auf die oben genannten Grundlagen der Gesunder- haltung bzw. der Wiederherstellung angegriffener Gesundheit. Entscheidend ist jedoch die Kenntnis und bewusste Erfahrung des inneren und äußeren Selbst und deren harmonische Bezie- hung zueinander in einem bewussten Lebensprozess. Auf die Bedeutung, die neben dem Körper dem Bewusstsein als Grundlage gesunder Lebensführung zuzumessen ist, wird dabei besonderer Wert gelegt. So heißt es in den rosen- kreuzerischen Lebensregeln: „Das täg- liche Leben bewusst leben, also jeden Tag mit Bewusstsein erfüllen, und jede Stunde und Minute des Tages! Der Mensch muss sich der Existenz Gottes und des geistigen Bereichs ge- nauso bewusst sein wie des körperlichen materiellen Bereichs.“ Das Bewusstsein ist ein Instrument, mit dem der Mensch die Dualität zwischen seinem äußeren und dem inneren Wesen erfährt und wahrzunehmen in der Lage ist. Er hat damit ein Instrument, das die oszillieren- den Kräfte zwischen den beiden Polen in seinem persönlichen Daseinsprozess in harmonischen Einklang bringen kann. Dies, so heißt es, sei der Gesundheit äu- ßerst dienlich. Für die Anwendung aber bedarf es im menschlichen Bewusstsein der Entwicklung eines entsprechenden Unterscheidungsvermögens. Und dies muss erarbeitet werden. Es gilt, an sich selbst zu lernen und durch unabhängige Einschätzung der eigenen Lebenserfahrung wahrzunehmen, dass man als Mensch tatsächlich ein duales Wesen ist. Es gilt zu erfahren, dass man einen besonderen eigenen physischen Körper besitzt, wie auch einen eigenen besonderen psychischen Körper, die beide ursprünglich eine harmonische Einheit bilden. Dies bleibt im Laufe des Lebens nicht selbstverständlich. Sie müssen dann bewusst durch das Selbst für die Bewahrung oder Wie- derherstellung der Gesundheit wieder zur harmonischen gemeinsamen Arbeit zurückgeführt werden. Das bedeutet ein bewusstes Bemühen um Verständnis und Integrität der physisch-psychischen und psychologisch-sozialen und geisti- gen Zusammenhänge im eigenen Le- bensbereich. Dafür muss man unbelastet sein von allgegenwärtigen, aber in Bezug auf das eigene Leben fremden und daher unzweckmäßigen Urteilsmaßstäben. Geistige Ausrichtung Die Hauptursache der meisten Krankhei- ten ist die Folge eines Ungleichgewichtes zwischen den beiden Lebenswelten des Menschen. Grund für alle subnormalen geistigen und physischen Gegebenheiten im menschlichen Körper ist stets ein Fehlen an Übereinstimmung mit den kreativen und konstruktiven und harmonischen Kräften des Kosmos. Dies kann auf folgende kurze Formel gebracht werden: außerhalb von Harmonie, also Disharmonie. Vollkommene Gesundheit nennen die Rosenkreuzer Harmonium. Ein Mangel an Übereinstimmung und Harmonie ist die hauptsächliche Ursache von Leiden und Krankheiten. Die Ursache disharmonischer Zustände ist häufig in den Gedanken, Gefühlen und Stimmungen des Menschen zu finden, mit anderen Worten: in seiner geistigen und psychischen Verfassung. Offensichtlich erzeugt jeder destruktive Gedanke ein sol- ches Ungleichgewicht, weil er der Harmonie widerspricht, die im ganzen Organismus und in allen physischen und psychischen Funktio- nen unseres Wesens vorhanden sein sollte. Wenn ein solch abträglicher Zustand nur kurz auftritt, hat dies kaum oder keine Wirkung auf unsere Gesundheit, sehr wohl aber, wenn negative bzw. destruktive Gedanken und Ge- mütszustände über längere Zeit, womöglich absichtlich, gepflegt werden. Dann kommt es zu mehr oder weniger konfliktreichen Span- nungen, die früher oder später verschiedene physiologische Störungen nach sich ziehen. So ist es wichtig zu begreifen, dass es nicht die destruktiven Gedanken einer anderen Person sind, die der Mensch fürchten sollte, sondern die eigenen. Deshalb sollten wir für unsere mentale Hygiene ebenso viel Sorge tragen wie für die Hygiene unseres physi- schen Körpers. Die geistige Vorbeugung von Krankheiten hängt von der Sorgfalt ab, mit der wir mit unseren Gedanken und Gefühlszuständen umgehen. So sind Gedanken von schwingen- der Natur, ebenso wie unser Körper. Deshalb überrascht es nicht, dass sie ständig den Kör- per beeinflussen. Ist unsere geistige Ausrich- tung aufbauend, erzeugt dies Harmonie als Grundbedingung für Gesundheit. Ist unsere Stimmung hingegen destruktiv, d.h. sind wir verstimmt, erzeugt dies innere Disharmonie, und diese kann sich in Krankheit niederschla- gen. Aufbauende Gedanken werden erzeugt durch Gefühle wie Liebe, Freundschaft, Toleranz, Verzeihen, Großherzigkeit, Wohl- wollen und Selbstlosigkeit – allgemein durch alle Werte, die wir als Tugenden bezeichnen und die ein Mensch im täglichen Leben zum Ausdruck bringen kann und sollte. Destruktive Gedanken werden durch Gefühle wie Gier, Neid, Eifersucht, Zorn, Hass, Rachsucht, aber auch durch mentale Zustände von Angst, Furcht und Pessimismus erzeugt. Daher sollte es die erste Aufgabe eines jeden Menschen sein, seine physische und psychi- sche harmonische Haltung wieder herzustel- len. Sind unser Denken und unsere geistigen Bilder aufbauend, gemäß den kosmischen Gesetzen, dann werden wir die besten Kräfte für uns haben, die uns bereitwillig helfen, un- sere Gesundheit zu erhalten, unsere Zukunft zu gestalten und unser Leben zu meistern. „Wie könnte ich wissen, dass ich im Zweifel bin oder wie könnte ich wissen, dass mir etwas fehlt und dass ich nicht vollkommen bin, wenn ich die Existenz eines vollkommeneren Wesens, als ich es bin, nicht erahnen würde, bei dessen Vergleich mit meinem eigenen Wesen ich die Unvollkommenheit meiner eigenen Natur erkennen kann.“ René Descartes (1596-1650), Philosoph

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