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AMORC Magazin 1|2013

15 IM BLICKFELD F rieden ist ein Ausdruck von in Harmonie vereinten Gegensät- zen und steht daher in enger Beziehung zur Liebe. Frieden, Harmonie und Liebe sind auf allen Ebenen der menschlichen Begegnung anzutreffen und auch im Zusammenspiel von Natur und Mensch zu beobachten. Letztlich geht es auch um die Bereitschaft, für des anderen Wohl zu handeln, ohne eine Gegen- leistung zu erwarten. Dies ist sicher eine sehr kurze und idealistische Beschreibung von dem, was unter Frieden verstanden werden kann, lässt aber zumindest einen ersten Blick auf die wesentlichen Bedin- gungen für einen Frieden zum Wohl aller Menschen zu. Frieden wird von jedem Menschen für sich und sein Leben gewünscht, für das Land, das als Heimat bezeichnet wird, den Erdteil und weltweit für alle Menschen. Dies könnte jetzt noch für alle Lebensbereiche im Detail fortgeführt werden – aber wir meinen ja zu wissen, was gewollt und gemeint ist! Ist dem wirklich so? In einer Welt, die Regierungsoberhäupter als Friedensnobelpreisträger kennt, ist es schon erstaunlich, dass bewaffnete Konflikte quantitativ und in ihrer Intensität zunehmen. Ist dies eine Eigenschaft des Men- schen, Konflikte stets so zu gestalten, dass es letzten Endes immer nur Gewinner oder Verlierer gibt? Frieden beginnt im Innern eines jeden Menschen Friedliebendes Verhalten will zuerst auf der persönlichen Ebene eines jeden einzelnen Menschen gelebt sein. Wie sehr lebe ich mit mir selbst im Frieden? Frieden beginnt bei mir selbst, indem ich in Einklang mit den Gesetzen der Natur zu leben vermag, die mein Dasein bestimmen. Bereits die körperliche Ausgeglichenheit und Harmonie ist in unserer modernen hektischen Zeit täglich mit Herausforderungen, Belastungen und mit vielen anderen Gegenspielern konfrontiert. Wir alle kennen diese ungünstigen Wirkungen auf unseren Organismus aus unserem persönlichen Leben, z.B. die eigene Schwächung durch eine unausgegli- chene Ernährung, schädliche Auswirkungen durch den Missbrauch von anregenden Getränken oder Unausgeglichenheit durch zu wenig Schlaf. Diese disharmonischen Zustände auf körperlicher Ebene lassen den Frieden im Herzen nur schwerlich zu, wenn auch die körperliche Ebene nur eine der verschiedenen Ebenen des Menschen darstellt, eigentlich dessen äußersten Daseinsbereich. Der Friede unseres Herzens ist auch an unsere Gedanken, Gefühle und Empfindungen gebunden. Gedanken der Bosheit, Gefühle des Hasses, der Eifersucht, des Neides, der Intoleranz und der Rache, kurz: Alle dest- ruktiven Erregungen können sich zu zerstörerischen Gemütsbewegungen zusammenballen, deren negativen Wirkungen nicht ausbleiben. Derart disharmonische Zustände eliminiert man aber nicht durch Übergehen oder gar Verdrängen. Es gilt, diese zunächst zu akzeptieren, genau hinzu- sehen und in ihrer Ursache zu verstehen. Nur so lässt sich bewusst einer aufbauenden geistigen Ausrichtung den Vorzug einräumen. Sobald wir versuchen, uns frontal gegen eigene negative Gedanken zu stemmen, verleihen wir ihnen dadurch nur mehr Gewicht, mehr Gegenwärtigkeit, was ihrer Bösartigkeit und Verderblichkeit noch Schützenhilfe gewährt. Darum ist es weit klüger, mit einem positiven Impuls den Kern schlechter Gedanken und Gefühle aufzuheben. Dies entspricht der Vorgehensweise, die Mystiker aller Zeiten erfolgreich anwandten, für ein aufbauend aus- gerichtetes Leben mit entsprechenden Handlungen. Daher funktionieren auch Methoden wie positives Denken etc. nur sehr schlecht, ist unser Dasein im Alltag doch die stärkste und wirksamste Suggestion. Unange- nehmes wegdenken und Glück herbeireden geht einfach nicht. Besser erscheint es, sich auf sein Inneres abzustimmen, weiß unser Inneres doch ganz genau, was wirklich zu uns gehört. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, so erahnen oder wissen wir es bereits, auch wenn unser Äußeres sich häufig gegen derartige Erkenntnisse sträubt. Schließlich gilt es, das Erkannte auch umzusetzen und uns erforderlichen Änderungen nicht zu verschließen. Die bewusste geistige Ausrichtung auf etwas Höheres kann zu ei- nem Zustand geistiger Glückseligkeit führen, der auch als Friede der Seele bezeichnet werden kann. Dieser wahre innere Friede ist nach Auffassung der Mystiker aller Zeiten jedoch nur möglich, wenn die ernsthafte Bereitschaft zu einem Leben im Dienst Gottes besteht, welche persönliche Gottesvorstellung man auch immer haben mag, und man bereit ist, das eigene Dasein dem Wohl der gesamten Menschheit zu widmen. Die Läuterung der Seele Wenn Gott zum Zentrum unserer bewussten Aktivitäten geworden ist, wenn wir seine Gegenwärtigkeit in unserem Herzen und in den Körpern aller Lebewesen auf Erden erkennen können, wenn sich unsere Seele genügend geläutert hat, um seinen Ruhm rein widerzuspiegeln, dann sind wir würdig geworden, den kosmischen Segen für wahren inneren Frieden zu erhalten. Ab diesem Moment werden wir selbst zu einem Agenten des Schöpfers, und unser Körper, unser Verstand, unser Gemüt und unsere Geistigkeit werden von einer neuen hohen Energie durchdrungen, die uns in die Lage versetzen wird, selbstbe- wusst lenkend all denjenigen unterstützend zur Seite zu stehen, die sich noch im Kampf gegen sich selbst befinden oder sich als Gefangene dem Einfluss böser Handlungen anderer noch nicht entwinden können. Weit mehr als eine Höflichkeitsfloskel oder eine brüderliche Grußformel ist für die Rosenkreuzer der Ausdruck „wahrer innerer Friede“. Diese Worte bilden eine mystische Anrufung mit der Absicht, derjenigen Person eine kosmische Wohltat zukommen zu lassen, zu der wir uns aufrichtig und brüderlich hinwenden. Je intensiver wir innerlich den Gehalt und die Kraft dieser Worte empfinden, umso stärkere Wirkung zeitigen diese positiven Worte beim Empfänger.

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