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AMORC Magazin 1|2013

19 HINTER DEN KULISSEN E ine Aussage, die für eine spirituelle Gemeinschaft im Prinzip nichts Neues darstellt, aber Essentielles nach sich zieht: Spiritualität schlum- mert in einer Art Dauerzustand in uns allen, sie muss nur geweckt, gepflegt und gefördert werden. Hört sich banal an? Ist es auch. Denn so lange sich Menschen spirituell und mystisch mit den höheren Gesetzen des Universums, mit dem Woher, Wohin und Weshalb beschäftigen, machen sie dies in einer zeitgemäßen Art und Weise. Seit jeher, für immer. Sahen die Menschen vor Tausenden von Jahren ihren Gott in einem brennenden Dornbusch, verehrten sie das Wirkliche in einem meditierenden Asketen unter einem Schatten spendenden Baum und bauten dem Schöpferischen monumentale Pyramiden, so drückten die Menschen ihre Spiritualität immer in einer jeweils aktuellen Form aus. Diese war mitunter revolutionär – denken wir nur an Franz von Assisi inmitten des katholischen Prunk und Pomp – und oft genug richtungweisend für eine oder gar Hunderte von Generationen, war im- mer jedoch einem gewissen Erscheinungsbild der jeweiligen Ära geschuldet. Und musste den richtigen Ausdruck, den richtigen Weg finden, um sich anderen Menschen mitzuteilen. Kommunikation für die Essenz des Wissens Womit wir bei der Kommunikation angekom- men wären. Spiritualität und Mystik wollen und müssen sich mitteilen, leben eigentlich vom Dialog. Und wo Kommunikation stattfindet, wird diese aufgrund ihrer Effizienz bewertet. Anders formuliert: Es kommt darauf an, was beim anderen ankommt. So ist etwa die Kommunikation zwischen zwei Menschen mit gleicher Muttersprache logischerweise einfacher, als zwischen zwei Personen, die aus zwei völlig unterschiedlichen Kultur- und somit Sprachkreisen stammen. Obwohl gerade beim Thema Verständnis die Spiritualität Brücken schlagen kann… aber das ist eigentlich ein an- deres Thema. Sprache und Ausdrucksform sind also essentiell für die effiziente, eben verständ- liche Kommunikation. Wer nun eine Botschaft vermitteln möchte – ganz gleich, ob es sich um die Vorteile eines Produktes oder um die Essenz Jahrtausende alter Spiritualität handelt – sollte sich also auf den Kommunikationspart- ner einstellen, um ihm sein Anliegen näher zu bringen. Ein Beispiel, das nur vermeintlich in der Moderne spielt: Eine „koffeinhaltige Limo- nade“, erstmals von der Generation unserer Urgroßeltern konsumiert, soll auch heute noch – obwohl ja eigentlich schon „alt“ – von jungen Menschen getrunken werden. Also wendet man sich mit zeitgemäßen Darstellungsformen an die aktuelle „Zielgruppe“, auch wenn das Rezept für das Getränk ein lange gehütetes Geheimnis von anno dazumal ist. Softdrinks und Philosophie Ist nun an dieser Stelle der Übergang zu AMORC – Die Rosenkreuzer lapidar? Viel- leicht im philosophischen, nicht aber im kom- munikationsstrategischen Sinne. Denn auch AMORC möchte eine Botschaft ver- und übermitteln, allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: AMORC möchte überzeu- gen, nicht überreden oder gar abhängig ma- chen! Was wiederum nach sich zieht, dass für einen Alten Mystischen Orden die glei- chen kommunikativen Gesetze wie für ein Konsumprodukt der Neuzeit gelten, das auf dem Markt Erfolg haben will. Also reagierte AMORC mit einer konsequenten Ausrich- tung seiner kommunikativen Maßnahmen auf einen „Markt“, der sich im ständigen Wandel befindet und wohl so schwierig ist wie nie zuvor in den Jahren Rosenkreuze- rischer Aktivitäten. Aber halt – kann das überhaupt stimmen? Sind nicht über die Jahrhunderte hinweg spirituelle Menschen irgendwie „gleich“ geblieben? Werden sie nicht alle von der immer gleichen Sehnsucht beseelt und müssen demnach auch immer auf die gleiche Art und Weise angesprochen werden? Und sollte im Umkehrschluss nicht alles Bisherige, weil Bewährte beibehalten werden? Die Antworten lauten: Ja und Nein! Im Stil der jeweiligen Epoche Tatsächlich ist das Bedürfnis nach und die Notwendigkeit zur Spiritualität die gleiche wie vor Tausend Jahren. Doch das Über- mitteln entsprechender Botschaften sollte sich – fast schon zwangsläufig – an den Gepflogenheiten der jeweiligen Epoche ausrichten. AMORC – Die Rosenkreuzer haben reagiert. Mit der neuen Ausrichtung des öffentlichen Auftritts von AMORC soll deutlich gemacht werden, was AMORC und seine Mitglieder tatsächlich sind: Moderne Menschen im Hier und Jetzt, die auf einem Jahrtausende alten Weg unterwegs sind. DAS WURDE ABER AUCH ZEIT: DIE NEUE DARSTELLUNG ZEITLOSER WEISHEIT Altes Wissen im neuen Look Braucht ein „alter Mystischer Orden“ so etwas wie einen zeitgemäßen Auf- tritt? Verbieten nicht Attribute wie „alt“ und „mystisch“ genau diese Einglie- derung in moderne Darstellungsformen? Oder sind – im Gegenteil – gerade die ursrünglichen Werte aktueller als viele glauben und somit zwar zeitlos, aber auch im Dauerzustand „modern“? 19 „SPIRITUALITÄT WIRD ES IMMER GEBEN, SO LANGE DER MENSCH DENKEN KANN.“

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