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MANIFESTO | POSITIO | AMORC

28 Was die Kunst betrifft, so denken wir, dass sie im Verlauf des letzten Jahrhunderts begann, einen Weg der Intel- lektualisierung einzuschlagen, der sie zu immer stärkerer Ab- strahierung getrieben hat. Dieser Prozess hat die Kunst in zwei gegensätzliche Strömungen geteilt, in eine elitäre Kunst und in eine volkstümliche Kunst. Dabei ist es die elitäre Kunst, die sich durch das Abstrakte ausdrückt, dessen schwieriges Verständnis meistens auf diejenigen beschränkt bleibt, die sich als Eingeweihte bezeichnen oder als solche betitelt werden. Als natürliche Reaktion widersetzt sich die populäre moderne Kunst dieser Strömung und untermauert ihre Anstrengungen, in der Kunst das Konkrete, Körperliche zu übersetzen, zuwei- len übermäßig bildhaft. So widersprüchlich es auch erscheint, gleiten aber beide Kunstrichtungen immer stärker ins Materi- elle ab, was der Tatsache entspricht, dass sich Extreme berüh- ren. Und so gibt sich die Kunst in der inneren Gliederung und von der Idee her betont materialistisch und gleicht darin den meisten Bereichen menschlicherAktivität. In unserer Zeit gibt die Kunst mehr den Pulsschlag des Ego wieder als das Sehnen der Seele, was wir bedauern. Wir glauben, dass wahrhaft inspirierte Kunst darin besteht, das Schöne und die Reinheit der göttlichen Ebene auf der menschlichen Ebene widerzuspiegeln. Bei diesem Verständ- nis kann Krach nicht Musik, Kleckserei nicht Malerei, Zer- trümmern nicht Skulptur und Abreagieren nicht Tanz bedeu- ten. Falls es sich dabei nicht um Modeeffekte handelt, stehen Ausdrucksmittel soziologischer Natur dahinter, und man täte falsch daran, diese außer Acht zu lassen. Man kann solche Ausdrucksformen natürlich schätzen mögen, doch scheint es uns unpassend, sie als künstlerisch zu qualifizieren. Damit die Künste ihreAufgabe wahrnehmen können, an der Regenerati- R C

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